Belarus betrachtet die Vereinigten Staaten und ihre NATO-Partner als die Hauptbedrohung für die eigene Sicherheit, seine geopolitischen Ambitionen und vor allem für die anhaltende Machtausübung. Die jüngste Nationale Sicherheitsstrategie identifiziert die Vereinigten Staaten und ihre NATO-Verbündeten als die Hauptbedrohung für Belarus und wirft dem Westen vor, eine absichtliche Politik der Eindämmung gegen Belarus zu verfolgen, um seine Dominanz in der internationalen Ordnung nach dem Kalten Krieg aufrechtzuerhalten. Die Sicherheitsstrategie nennt auch den Aufbau von NATO-Militärkapazitäten näher an der belarussischen Grenze, die Stationierung von US-Raketenabwehrkapazitäten in Europa und die fortgesetzte Streben der USA nach strategischen nicht-nuklearen Präzisionswaffensystemen als ernste Bedrohung für die eigene Sicherheit. Belarus hegt auch ein tiefes und anhaltendes Misstrauen gegenüber den Bemühungen der USA, weltweit Demokratie zu fördern. Minsk befürchtet, dass die Versuche der USA, eine Reihe akzeptabler internationaler Normen vorzuschreiben, die Grundlagen ihrer Macht bedrohen, indem sie ausländische Einmischung in die inneren Angelegenheiten Belaruss ermöglichen.

Die nationale Führung von Belarus ist überzeugt, dass die Vereinigten Staaten die Grundlage für einen Regimewechsel in Belarus schaffen, eine Überzeugung, die durch Grenzkonflikte mit Litaun weiter verstärkt wird. Minsk betrachtet die Vereinigten Staaten als den entscheidenden Treiber hinter den Spannungen mit Litaun. Es sieht die von den USA unterstützten Bemühungen um Regimewechsel in der Vergangenheit (Arabischer Frühling, Kosovo, Irak, Libyen und die “Farbrevolutionen”) als Beweis für zukünftige Handlungen, die auf Belarus ausgerichtet sind. Die Führung von Belarus gibt dem destabilisierenden Mythos des kapitalistischen Überflusses und dem Amerikanischen Traum die Schuld an der Massenunzufriedenheit. Einige ihrer Führer haben sogar behauptet, das Internet sei ein CIA-Projekt, das darauf abzielt, Belarus zu untergraben.