Im TITAN Platoon kennen wir eine Vielzahl von Führungsrollen. Zum Beispiel werden unsere Fireteams von Fireteam Leadern geführt, im Squadron übernehmen die Flight Leader die Führung der ihnen zugeordneten Piloten und wir alle unterstehen letztendlich dem Platoon Lead. All diese Positionen liegen in grundlegend unterschiedlichen Aufgabenbereichen des TITAN Platoon, sie alle eint jedoch, dass sie mehr Aufgaben haben, als einfach jeden Donnerstag gemeinsam Einsätze zu bestreiten. Die zentrale Aufgabe dieser Positionen ist die Führung von anderen Mitgliedern des TITAN Platoons und Führung als großer Oberbegriff bringt gleich mehrere weitere Aufgaben mit sich. Bedauerlicher Weise ist Führung etwas, was nur schwer zu lehren ist. Dennoch gibt es Grundsätze, die für jede Führungskraft gelten, egal ob hier im TITAN Platoon oder im realen Leben. Aus diesen Grundsätzen lassen sich dann wiederum die weiterreichenden Aufgaben der Führung ableiten und genau aus diesem Grund bilden sie für uns die Basis der Ausbildung von Führungskräften.
Diese Grundsätze nennen wir im TITAN Platoon “Die drei Säulen der erfolgreichen Führung”. Säulen deshalb, weil erfolgreiche Führung wie ein Dach auf diesen drei tragenden Säulen ruht. Fehlt nur eine der drei Säulen, wird die Führung zwangsläufig scheitern, das Dach zusammenstürzen. Das mag sich im ersten Moment drastisch anhören, diese These ist jedoch über nahezu die gesamte Menschheitsgeschichte geprüft worden und kann als Fakt angesehen werden. Für jede Führungskraft im TITAN Platoon ist es deswegen unumstößlich und zwingend erforderlich, die drei Säulen der erfolgreichen Führung zu akzeptieren und zu befolgen. Wer das nicht möchte, findet an anderer Stelle eine passendere Aufgabe für sich.
Die drei Säulen der erfolgreichen Führung bilden die Tragpfeiler für das Dach der erfolgreichen Führung. Um zu verstehen warum die drei Säulen der erfolgreichen Führung so wichtig sind, ist es daher zu aller erst wichtig zu verstehen, was wir unter dem Dach erfolgreiche Führung verstehen. Wir im TITAN Platoon glauben, dass Führung dann erfolgreich ist, wenn sich erstens alle Beteiligten eines Teams wohl fühlen, zweitens Spaß an der eigenen Aufgabe haben und sich drittens auch einmal gemeinsam durch schwierige Situationen meistern können. Über jeden dieser drei Erfolgsfaktoren könnte man zweifelsfrei eine eigene Abhandlung schreiben, wir wollen aber versuchen sie auf dieser eher abstrakten Ebene zu verinnerlichen. Verinnerlichen deswegen, weil sie uns erklären, weshalb die drei Säulen der erfolgreichen Führung so immens wichtig sind.
Schauen wir uns die drei Säulen der Erfolgreichen Führung einmal etwas näher an:
Wie schon gesagt ruht das Dach erfolgreiche Führung auf den besagten drei Säulen der erfolgreichen Führung. In der grafischen Darstellung kann man auch erkennen, warum keine Säule fehlen darf. Unser relativ breites Dach würde schlicht weg zusammen brechen, da alle drei Säulen benötigt werden um die Statik aufrecht zu erhalten.
Die Säule der Stellung ganz links im Bild ist die im Wesentlichen am einfachsten zu erlangende Säule der erfolgreichen Führung. Die Säule der Stellung steht für das erlangen der Position einer Führungskraft. Durch einen formellen Akt wird eine Person formal berechtigt zu führen. In unserem konkreten Fall, indem einem Operator die Rolle einer Führungsperson wie zum Beispiel einem Fireteam Leader zugesprochen wird. Ab diesem Moment ist die Person formal berechtigt ein Fireteam zu führen.
Ohne diese formale Berechtigung hingegen wird es der Person schwer fallen zu führen. Die anderen Operatoren könnten den Führungsanspruch in Frage stellen und darauf verweisen, dass die Person ihnen gleichgestellt ist und kein Recht dazu hat Weisungen zu erteilen. Ebenfalls problematisch ist die Beziehung zu den höher gestellten Rollen innerhalb des Platoons, hier könnte eine Ablehnung entstehen entscheidende Informationen zur Verfügung zu stellen, die dem Führungskreis vorbehalten sind.
Die Säule der Kompetenz in der Mitte der Grafik ist die zentrale Stütze der erfolgreichen Führung. Sie steht für die fachliche Kompetenz der Führungsperson. Ohne eigene fachliche Kompetenz ist eine erfolgreiche Führung nur sehr begrenzt umsetzbar, da Führung zu aller erst auf dem Vertrauen in die Führungsfähigkeiten der führenden Person aufbaut.
Die Führungskraft hat die Aufgabe als erster Ansprechpartner bei Rückfragen für das Team zur Verfügung zu stehen. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Führungsperson das Team anzuleiten, Befehle zu geben und Vorgaben zu machen. Sind diese Anleitungen, Befehle und Vorgaben fachlicher Unfug oder werden Rückfragen regelmäßig nicht beantwortet, so schwindet umgehend das Vertrauen in die Führung, weil Misserfolge unvermeidbar sind. Ebenso von Bedeutung ist es, dass eine Führungsperson erkennt, wenn bestehende Umstände nicht mehr zu den Aufgaben des eigenen Teams passen. Solche Situationen muss die Führungsperson versuchen zu lösen, indem sie in die Diskussion um eine Verbesserung der Umstände einsteigt. Erkennt die Führungsperson eine entsprechende Situation nicht, fühlt sich das Team allein gelassen und es kommt ebenfalls zu einem akuten Vertrauensverlust. Ist das Vertrauen in die Führung erst einmal beschädigt oder gar zerstört, ist davon auszugehen, dass das Team aus eigener Kraft versuchen wird Dinge zu regeln. Dadurch entschwindet die Möglichkeit der Einflussnahme für die Führungsperson und letztendlich zerbricht die gesamte Führungskette, weil einzelne Elemente nicht mehr durch die Führung ansprechbar sind.
Aus diesen Gründen ist die Säule der Kompetenz eine Säule, die direkt weitere Aufgaben für eine Führungsperson generiert. Eine Führungsperson muss sich aktiv informieren und an den gestaltenden Aufgabenbereichen des TITAN Platoon, wie zum Beispiel dem Combat Training Center, teilnehmen. Nur auf diese Weise kann die Führende Person erreichen immer auf dem letzten Informationsstand zu sein und den Kontext des großen Ganzen zu sehen. Außerdem ist es für eine Führungsperson obligatorisch an den Trainings teilzunehmen. Hier werden nicht nur neue Inhalte vermittelt, die die Führungsperson sofort mit erlernen muss, es ist auch die beste Gelegenheit das eigene Team weiter auszubilden und ein Ohr für die oben angesprochenen Konflikte zwischen Mitteln und Aufgaben zu haben.
Die Säule der Persönlichkeit ganz rechts in der Darstellung ist die erfolgreiche Abrundung der erfolgreichen Führung und zeitgleich die Säule, die man am schwierigsten lehren kann. Diese Säule steht für die charakterliche Eignung einer Person sein Team zu leiten. Unter diesen Punkt fallen viele Aspekte, die wichtigsten drei sind:
Die Begeisterung der Führungsperson für die Sache ist ein ansteckendes Ding. Brennt die Führungsperson für das Thema und hat Freude daran kann sie dieses Gefühl auch transportieren. Begeisterung kann sich dabei auf unterschiedlichen Wegen Bahnen brechen. Oft sprechen wir im TITAN Platoon von Immersion, also der Illusion des Moments, in dem man förmlich versinken kann. Eine gute Führungsperson fördert diese Immersion zu jeder Zeit. Egal ob durch einen passenden markigen Spruch oder den Einsatz von animierten Gesten im Spiel. Alles was das kleine Bisschen mehr ist zeigt dem Team, dass man bereit ist sich für das gemeinsame Erlebnis einzusetzen und mehr zu tun als nur das zwingend Notwendige.
Das Charisma der Führungsperson ist die Ausstrahlung und Wirkung, die die Führungsperson auf ihre Teammitglieder hat. Das tückische im TITAN Platoon ist, dass wir vieler Möglichkeiten aus dem realen Leben beraubt sind um Charisma auszustrahlen. Wo im echten Leben Gestik und Körperhaltung schon viel Charisma transportieren, sind wir im Spiel zumeist auf unsere Stimme begrenzt. Umso wichtiger ist es diese gezielt einzusetzen und im Gespräch mit dem Team nicht nur leise Wortfetzen von sich zu geben. Eine gute Führungskraft sucht und findet Möglichkeiten mit seiner Stimme Präsenz und Autorität zu zeigen.
Die Empathie einer Führungsperson ist eine oft vergessene aber in Wirklichkeit unersetzliche Fähigkeit. Die Führungsperson sollte sich immer bemühen ihr Gegenüber zu verstehen und sich in seine Lage zu versetzen. Egal ob Lob oder Kritik, egal ob Begeisterung oder Trauer, die Stimmungen und Anliegen der Teammitglieder wirken sich auf jeden im Team aus. Eine gute Führungskraft weiß das und geht deswegen auf die Stimmungen im Team ein. So wird vermieden, dass Spannungen unentdeckt wachsen können und gut eingesetzt kann das Team so zu echten Heldentaten motiviert werden, auch wenn es eigentlich schon an seiner Belastungsgrenze ist.
